Das Präventionsnetzwerk ist eine Initiative von zivilgesellschaftlichen – religiösen wie nicht-religiösen – Organisationen, die sich gemeinsam gegen religiös begründeten Extremismus und Islamfeindlichkeit engagieren.
Ein vergleichbares Netzwerk hat es in Deutschland bisher nicht gegeben.
Vorläufig? Wieso vorläufig?
Das Netzwerk ist ein Zusammenschluss von zivilgesellschaftlichen Organisationen, die sich für die Prävention von religiös begründetem Extremismus engagieren. Die Partner eint die Überzeugung, dass religiös begründeter Extremismus unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen stellt, welche nur durch gemeinsame Anstrengungen bewältigt werden können. Deswegen haben sich dem Präventionsnetzwerk Verbände unterschiedlichster religiöser Prägung und gesellschaftlicher Ausrichtung angeschlossen.
Zusammen wenden wir uns gegen jede Form von Extremismus, der die Abwertung von Menschen, die Abschaffung des demokratischen Rechtsstaats oder die Anwendung von Gewalt zur Durchsetzung politischer Ziele mit Bezug auf religiöse Quellen rechtfertigt. Derzeit trifft dies vor allem auf Teile der so genannten neo-salafistische Bewegung zu. Im Gegensatz dazu stehen die Netzwerkpartner für ein friedliches, gleichberechtigtes und demokratisches Miteinander aller Menschen in unserem Land ein. Uns eint die Überzeugung, dass Religionsgemeinschaften für den gesellschaftlichen Zusammenhalt eine positive Rolle spielen und dass das Recht auf freie Religionsausübung ein Grundpfeiler unserer Demokratie darstellt.
Wir vertreten die Position, dass islamische Verbände wichtige Akteure und Partner in der Präventionsarbeit sein sollten und dies bereits sind. Auch sollten sie im Sinne einer gesellschaftlichen Teilhabe, mit ihren Perspektiven und Erfahrungen stärker in politische Entscheidungsprozesse einbezogen werden. Durch unser Engagement im Präventionsnetzwerk machen wir deutlich, dass wir gemeinsam gegen extremistische Tendenzen in unserer Gesellschaft vorgehen.
Wir glauben, dass dies von der Öffentlichkeit und der Politik stärker wahrgenommen werden sollte und streben einen Erfahrungs- und Wissenstransfer mit wissenschaftlichen Einrichtungen und zivilgesellschaftlichen Partnern an. Mit unseren Angeboten wollen wir vor allem junge Menschen erreichen und diese vor Radikalisierung schützen.
Das Netzwerk verfolgt vier Hauptziele:
In der Zusammenarbeit legen wir Wert darauf, dass wir einander auf Augenhöhe begegnen. Deswegen spielen die Prinzipien Freiwilligkeit und Beteiligung eine große Rolle. Unsere gemeinsamen Ziele sind gesellschaftliche Teilhabe und Empowerment. Dies wollen wir auch in der Projektarbeit vorleben.
Wegen der sehr heterogenen Zusammensetzung der Netzwerkpartner ist es uns besonders wichtig, auf einen respektvollen und wertschätzenden Umgang miteinander zu achten. Im Zentrum der Arbeit stehen Austausch, Dialog und das Voneinanderlernen.
Unabhängig davon, ob wir die Motivation für unser Engagement aus einer religiösen Überzeugung oder einem Gefühl von gesellschaftlicher Verantwortung beziehen, erkennen wir gemeinsam die große Bedeutung werteorientierten Handelns an. Unsere innere Verpflichtung gegenüber den Werten Gerechtigkeit, Fairness, Mitmenschlichkeit, Akzeptanz, Respekt, Beteiligung und Achtsamkeit soll unser Handeln prägen und sich in unserer Arbeit widerspiegeln.
Wir stellen uns gegen jede Form der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit und der gesellschaftlichen Polarisierung. Wir sehen in der freiheitlich demokratischen Grundordnung Deutschlands den unbedingten politischen und gesellschaftlichen Rahmen, der die individuelle Persönlichkeitsentfaltung und den sozialen Frieden in unserem Land ermöglicht. Zur Erhaltung und Festigung dieser Ordnung beizutragen ist Ziel unserer Arbeit.