Das Präventionsnetzwerk ist eine Initiative von zivilgesellschaftlichen – religiösen wie nicht-religiösen – Organisationen, die sich gemeinsam gegen religiös begründeten Extremismus und Islamfeindlichkeit engagieren. Ein vergleichbares Netzwerk hat es in Deutschland bisher nicht gegeben.
Religiös begründeter Extremismus und gesellschaftliche Polarisierung sind Herausforderungen für die gesamte Gesellschaft in Deutschland. In den Prozess der Bewältigung dieser Phänomene bringen sich auch die islamischen Dachverbände ein, die ein großes Interesse daran haben, dass wirksam gegen Radikalisierung und Menschenfeindlichkeit vorgegangen wird. Durch ihre thematische Expertise und spezifischen Zielgruppenzugänge haben sie das Potential, die Präventionsarbeit in Deutschland noch effektiver zu gestalten. Zu den Aktivitäten der Verbände gehören neben Beratungs- und Informationsangeboten auch zielgruppenspezifische Weiterbildungen sowie öffentliche und gemeindeinterne Veranstaltungen.
Das Präventionsnetzwerk gegen religiös begründeten Extremismus dient der Umsetzung und dem Austausch über erfolgreiche Präventionsstrategien, bietet Möglichkeiten zur verbandsübergreifenden Kooperation und steht als kompetenter Ansprechpartner für BürgerInnen, Politik, Medien und zivilgesellschaftliche Akteure zur Verfügung.
In einem Zeitraum von fünf Jahren wurde ein professionelles, bundesweit agierendes Netzwerk gegen religiös begründeten Extremismus und gesellschaftliche Polarisierung aufgebaut. Ziel war es, islamische Dachverbände als Träger der Präventionsarbeit zu stärken und damit die Auseinandersetzung mit Radikalisierung und Menschenfeindlichkeit um entscheidende Perspektiven und zielgruppenorientierte Beratungsangebote zu bereichern.
Dieses Ziel konnte erreicht werden!
Die am Netzwerk beteiligten Organisationen planen Projekte, die auf Jugendliche sowie MultiplikatorInnen zugeschnitten sind. In der ersten Projektphase wurden verbandsspezifische Konzepte erarbeitet und umgesetzt. Das Engagement des Netzwerks erfolgt unter Berücksichtigung der vielfältigen Gemeindestrukturen und muslimischen Lebensrealitäten in Deutschland. Eine enge Zusammenarbeit mit etablierten Trägern der Präventionsarbeit war und ist vorgesehen.
Das Präventionsnetzwerk wurde auf Initiative der Türkischen Gemeinde in Deutschland e.V. und Gegen Vergessen – für Demokratie e.V. ins Leben gerufen.
Formal ist das Präventionsnetzwerk gegen religiös begründeten Extremismus derzeit keine juristische Person, sondern das Resultat eines vom Bundesprogramm „Demokratie leben!“ und der Bundeszentrale für politische Bildung geförderten Projekts.
Obwohl diese Projektförderung Ende 2019 ausgelaufen ist, war der Wunsch von den beteiligten Verbänden da, das Projekt nicht enden zu lassen. Derzeit fundgiert das Netzwerk im Projektbeirat der Onlineberatung EMEL der Türkischen Gemeinde in Deutschland. Zudem finden auch weiterhin regelmäßig Netzwerktreffen statt, auf den sich alle Projektpartner inhaltlich, organisatorisch und strategisch austauschen.
Das Präventionsnetzwerk verfolgt das Ziel, dass sich die beteiligten Verbände als eigenständige Akteure in der Präventionslandschaft etablieren und die dafür notwendigen Strukturen geschaffen werden.